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Gartenwissen & Ratgeber Gartenzäune & Sichtschutz

Gartenzaun Vorschriften: Höhe & Recht im Überblick

1. November 2025

5 Min Read

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Ein schöner Gartenzaun ist mehr als nur eine Grenze – er bietet Schutz, Privatsphäre und verleiht jedem Grundstück seinen ganz eigenen Charakter. Doch bevor Sie einfach loslegen, sollten Sie sich gründlich über die Gartenzaun Vorschriften informieren. Denn: Nicht jeder Zaun ist überall erlaubt. In Deutschland, der Schweiz und Österreich gelten unterschiedliche Gesetze, Bauordnungen und Nachbarrechte, die bestimmen, wie hoch, wo und aus welchem Material ein Zaun errichtet werden darf.

Dieser umfassende Ratgeber zeigt Ihnen alles, was Sie wissen müssen – von rechtlichen Grundlagen über zulässige Höhen bis hin zu Genehmigungen, Nachbarrecht und länderspezifischen Sonderregelungen. So bauen Sie Ihren Gartenzaun rechtssicher, harmonisch und ohne böse Überraschungen.

Warum Gartenzaun Vorschriften wichtig sind

Vorschriften für Gartenzäune gibt es nicht, um Sie zu ärgern – sie dienen dem friedlichen Miteinander und der Sicherheit. Sie sollen:

Streit mit Nachbarn verhindern,
ein einheitliches Ortsbild erhalten,
den Schutz von Sichtachsen, Licht und Luft gewährleisten,
und den Wert von Grundstücken sichern.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz dürfen Gartenzäune meist 1,20 m bis 1,80 m hoch sein. Für höhere oder blickdichte Zäune ist oft eine Genehmigung oder Nachbarzustimmung erforderlich.

Ein zu hoher, zu dichter oder falsch platzierter Zaun kann schnell zu Ärger oder sogar zu einem amtlichen Rückbau führen. Mit ein wenig Vorbereitung vermeiden Sie all das – und genießen am Ende einen Zaun, der nicht nur schön, sondern auch gesetzeskonform ist.

Die wichtigsten Gartenzaun Vorschriften im Überblick

Thema	Regelungsinhalt	Bedeutung für Eigentümer
Einfriedungspflicht	Manche Bundesländer und Gemeinden verlangen eine Einfriedung, wenn sie ortsüblich ist.	Prüfen Sie das Landesnachbarrecht – nicht überall ist ein Zaun Pflicht.
Höhe & Abstand	Jede Region hat eigene Grenz- und Höhenvorgaben.	Ab 1,20 m kann eine Genehmigung nötig sein.
Nachbarrecht	Zustimmung des Nachbarn ist oft Pflicht bei Grenzzäunen.	Ohne Einverständnis droht Rückbau.
Material & Design	Manche Bebauungspläne regeln Aussehen, Farbe und Material.	Holz, Metall, Kunststoff – nur im Rahmen der Vorgaben.
Genehmigung	Sichtschutzwände und hohe Zäune sind häufig genehmigungspflichtig.	Immer beim Bauamt nachfragen!
Kostenaufteilung	Häufig zahlen beide Nachbarn gemeinsam, wenn der Zaun auf der Grenze steht.	Kostenteilung nach Landesrecht prüfen.

Einfriedungspflicht in Deutschland

In Deutschland gibt es keine bundesweite Pflicht, einen Gartenzaun zu errichten. Ob Sie Ihr Grundstück einzäunen müssen, richtet sich nach dem Nachbarrechtsgesetz Ihres Bundeslandes.

Beispiele:

Berlin & Brandenburg: Einfriedung ist Pflicht, wenn sie ortsüblich ist.
Bayern & Baden-Württemberg: Kein Zwang, außer es besteht eine Vereinbarung zwischen Nachbarn.
Nordrhein-Westfalen: Zaunpflicht nur, wenn die Gemeinde sie ausdrücklich festlegt.

💡 Tipp: Ein Blick in den örtlichen Bebauungsplan oder ins Landesnachbarrecht lohnt sich immer.

Gartenzaun Höhe & Abstand in Deutschland

👉 Wie hoch darf ein Gartenzaun sein?

Die erlaubte Höhe liegt zwischen 1,20 m und 1,80 m, abhängig vom Bundesland und Bebauungsplan.

Bundesland	Genehmigungsfreie Höhe	Besonderheiten
Bayern	bis 1,50 m	Sichtschutz über 1,80 m genehmigungspflichtig
NRW	bis 1,20 m	bei Straßenlage strengere Vorschriften
Berlin	ortsüblich, meist bis 1,25 m	höhere nur mit Zustimmung
Baden-Württemberg	bis 1,50 m	Einfriedungspflicht in bebauten Gebieten
Sachsen	bis 1,50 m	Sichtschutz nur mit Abstand

„Die maximale Zaunhöhe in Deutschland liegt in den meisten Bundesländern bei 1,20 m bis 1,50 m. Sichtschutzzäune dürfen bis zu 1,80 m hoch sein.“

Abstand zur Grundstücksgrenze

Ein Zaun darf auf der Grenze errichtet werden – aber nur, wenn beide Nachbarn zustimmen.
Fehlt diese Zustimmung, muss er mindestens 50 cm Abstand halten (variiert je nach Land).

Sonderfall:
Bei Eckgrundstücken oder Zufahrten kann die Gemeinde niedrigere Höhen verlangen, um Sichtfelder freizuhalten.

Genehmigungspflicht & Bauantrag

Nicht jeder Zaun ist automatisch genehmigungsfrei.

Eine Baugenehmigung ist erforderlich, wenn:

der Zaun höher als erlaubt ist,
das Material oder Design gegen die Ortsgestaltung verstößt,
der Zaun an einer öffentlichen Straße steht,
oder in einem denkmalgeschützten Bereich gebaut wird.

Ein einfacher Drahtzaun ist meist genehmigungsfrei. Bei Sichtschutzwänden aus Holz, Stein oder Glas empfiehlt sich dagegen ein kurzer Anruf beim Bauamt.

„Ein Gartenzaun ist genehmigungspflichtig, wenn er höher als 1,80 m ist oder das Ortsbild beeinträchtigt. Bei einfachen Zäunen bis 1,20 m ist keine Genehmigung nötig.“

Nachbarrecht – Zustimmung und Kostenaufteilung

In Deutschland gelten Nachbarrechte nach BGB § 903 und den jeweiligen Landesnachbarrechtsgesetzen.

Wird ein Zaun gemeinsam auf der Grenze errichtet, müssen beide Nachbarn zustimmen.
Die Kosten werden in der Regel geteilt, wenn beide Grundstücke gleichermaßen profitieren.
Baut nur einer den Zaun, steht dieser auf dessen Grundstück – dann trägt er auch die Kosten allein.

🪴 Praxis-Tipp: Eine schriftliche Vereinbarung zwischen den Nachbarn verhindert Missverständnisse.

Steht der Zaun auf der Grenze und dient beiden Grundstücken, teilen Nachbarn die Kosten. Baut einer den Zaun auf seinem Grund, zahlt er allein.

Materialien und Design

Ob Holz, Metall, Kunststoff oder Stein – die Auswahl ist groß, doch nicht alles ist überall erlaubt.

In Neubaugebieten geben Bebauungspläne oft Material und Farbe vor.
In historischen Ortskernen darf der Zaun das Ortsbild nicht stören.
In ländlichen Gegenden sind Naturzäune oder Hecken oft vorgeschrieben.

Beispiel: In Hamburg sind Frontzäune über 1,50 m nur zulässig, wenn sie sich in die Nachbarschaft einfügen.

Gartenzaun Vorschriften in der Schweiz 🇨🇭

Allgemeines

„In der Schweiz sind Gartenzäune bis 1,20 m meist ohne Bewilligung erlaubt. Ab 1,50 m ist je nach Kanton eine Baubewilligung nötig.“

In der Schweiz regeln Kantone und Gemeinden die Zaunvorschriften. Grundlage bilden das Zivilgesetzbuch (ZGB) und die kantonalen Baugesetze.

Art. 684 ZGB schützt vor übermässigen Einwirkungen.
Art. 689 ZGB regelt Einfriedungen und Abstände.

Zaunhöhe

Bis 1,20 m: meist bewilligungsfrei.
1,20–1,80 m: Bewilligungspflicht in vielen Kantonen.
Über 1,80 m: fast immer genehmigungspflichtig.

Beispiele:

Zürich: über 1,50 m → Bewilligung nötig.
Bern: Sichtschutz über 1,80 m genehmigungspflichtig.

Nachbarrecht

Zäune auf der Grenze nur mit Zustimmung des Nachbarn.
Abstände meist 50 cm bis 1 m.
Überhöhte Sichtschutzanlagen gelten als übermässige Beeinträchtigung.

🌿 Tipp: Klären Sie vor Baubeginn alles mit dem Gemeindepräsidium oder der Bauverwaltung – eine kurze Anfrage reicht meist aus.

Gartenzaun Vorschriften in Österreich 🇦🇹

Landesbauordnungen

„In Österreich sind Gartenzäune bis 1,50 m meist genehmigungsfrei. Höhere oder massive Sichtschutzwände müssen angezeigt oder genehmigt werden.“

In Österreich entscheidet jedes Bundesland selbst. Hier eine Übersicht:

Bundesland	Genehmigungsfreie Höhe	Besonderheit
Wien	bis 1,50 m	darüber Genehmigung nötig
Niederösterreich	bis 1,50 m	Sichtschutz genehmigungspflichtig
Oberösterreich	bis 1,50 m	massive Zäune brauchen Bewilligung
Steiermark	bis 1,50 m	Anpassung ans Ortsbild
Tirol	bis 1,20 m	Bauanzeige bei höheren Zäunen
Kärnten	bis 1,50 m	Ortsübliche Ausführung maßgeblich
Salzburg	bis 1,50 m	über 1,50 m Bauanzeige
Burgenland	bis 1,20 m	Anzeige erforderlich
Vorarlberg	bis 1,50 m	Gemeindevorgaben beachten

Nachbarrecht

Nach § 364 ABGB darf niemand durch einen Zaun wesentlich beeinträchtigt werden.

Grenzzäune nur mit Zustimmung des Nachbarn.
Mindestabstände bei hohen Sichtschutzzäunen: meist 0,5–1 m.
Eigenmächtiger Zaunbau auf der Grenze kann zu Klagen führen.

Material & Gestaltung

Städte erlauben moderne Materialien (Alu, Glas, Stahl).
Dörfer verlangen oft natürliche Holz- oder Maschendrahtzäune.
In Schutzgebieten gelten Sondervorgaben.

💡 Praxis-Tipp: Fragen Sie vor dem Bau bei der örtlichen Baupolizei oder beim Bauamt, ob Ihr Vorhaben anzeigepflichtig ist.

Schritt-für-Schritt zur rechtssicheren Zaunplanung

Grundstückslage prüfen: Liegt Ihr Grundstück an einer Straße oder Grenze?
Gesetze checken: Landesrecht, Bauordnung und Nachbarrecht durchsehen.
Gemeindevorgaben einholen: Bebauungsplan oder Gestaltungssatzung beachten.
Nachbarn informieren: Zustimmung schriftlich einholen.
Material wählen: Ortsbild und Stil beachten.
Bau anzeigen oder Genehmigung beantragen: Falls nötig.
Zaun errichten: Maßgetreu, sicher und dokumentiert.

Häufige Fehler beim Zaunbau

🚫 Zu hohe Zäune ohne Genehmigung → Rückbaupflicht.
🚫 Kein Abstand eingehalten → Nachbarschaftsstreit.
🚫 Falsches Material → Bauordnungswidrigkeit.
🚫 Keine Zustimmung bei Grenzzaun → juristische Auseinandersetzung.

FAQ – Häufige Fragen zu Gartenzaun Vorschriften

Muss ich in Deutschland einen Zaun bauen?
Nein, nur wenn das Landesnachbarrecht oder die Gemeinde es verlangt.

Wie hoch darf ein Gartenzaun sein?
Meist 1,20–1,50 m. Sichtschutz bis 1,80 m möglich – je nach Land und Gemeinde.

Brauche ich für einen Sichtschutz eine Genehmigung?
Oft ja, vor allem bei blickdichten Materialien und hohen Konstruktionen.

Wer zahlt den Zaun zwischen Nachbarn?
Bei gemeinsamer Nutzung beide; sonst derjenige, der ihn errichtet.

Was passiert bei einem illegalen Zaun?
Die Behörde kann Rückbau oder Bußgeld anordnen.

Weiterführende Links

Fazit

Ein Gartenzaun ist mehr als nur eine Grenze – er ist ein rechtliches Bauwerk mit klaren Vorschriften. Ob in Deutschland, der Schweiz oder Österreich: Wer sich vorab informiert, mit Nachbarn spricht und Genehmigungen klärt, vermeidet Streit und baut langfristig sicher.

Ein sorgfältig geplanter Zaun bietet nicht nur Schutz und Privatsphäre, sondern fügt sich auch harmonisch ins Ortsbild ein. Und genau das macht aus einem Stück Zaun ein echtes Stück Lebensqualität.